Zum guten Ton vor allem bei kirchlichen Hochfesten, besonderen Feiertagen und Messfeiern sowie Beerdigungen gehören Kirchenchöre. Sie bereichern mit vorbildlich und hingabevoll gepflegten Gesängen nicht nur die musikalische Kulturland, sowie wirken wohltuend auf Geist und Seele im Dienste für Gott dem Schöpfer.
Für viele der Sängerinnen und Sänger, etwa beim Gemeinschaftschor der Pfarreien Herz Jesu Bad Feilnbach und St.-Michael Litzldorf, ist Gott dem Schöpfer mit erlesenem Liedgut zu dienen eine Leidenschaft geworden. Für Siegfried Seebacher vom Gemeinschaftschor der Pfarreien Herz Jesu Bad Feilnbach und St.-Michael Litzldorf sogar ein 70 Jahre lang andauerndes Lebenswerk. Der 85-jährige Sänger in der Stimmlage „Bass“ wurde an Kirchweihsonntag, von Pfarrer Ernst Kögler für sein aktives Wirken, seine Leistungen und die Treue geehrt. Anderl Henfling, Leiter des Gemeinschaftschores hatte seine Sängerinnen und Sänger im Vorfeld ein eigens kreiertes Dankeslied einstudiert und überraschte damit ihren sangesfreudigen und leicht gerührten Jubilar.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Siegfried Seebacher bis 1961 auf dem bäuerlichen Anwesen in Karrenhub außerhalb von Au bei Bad Aibling gelegen. Singen war schon damals eine besondere Leidenschaft. Sein Talent erkannte eine gewisse Frau Stengl, die als Heimatvertriebene in Au weilte, und brachte 1954 den zum Zeitpunkt 14-jährigen Sigi zum Auer Kirchenchor. Das eheliche Glück mit seiner geliebten Maria, geborene Kirner, führte ihn 1961 nach Feilnbach, das noch nicht den Titel „Bad“ voran tragen durfte. Von der Liebe und Leidenschaft zum Chorgesang erfüllt, schloss er sich dem Feilnbacher Kirchenchor an, welchen der legendäre Rektor an der Auer Schule Andreas Breitenbach leitete. Bis zur Auflösung des Feilnbacher Kirchenchores 2022 war Seebacher Sprecher der Singgemeinschaft.
Ebenso 1961 führte ihn sein Weg zur Liedertafel Bad Feilnbach, die er ab 1978 als Nachfolger von Dr. Willi Krombacher als erster Vorsitzender bis 1994 leitete. Dort wird er bis zum heutigen Tage als Ehrenvorstand in der Stimmlage 2. Tenor ebenso wie im Gemeinschaftschor geschätzt. Wichtig für den Mitgestalter des kulturellen Lebens in den Chören war ihm die gewachsene und harmonische Gemeinschaft im Chor wo er sich Zeit seines Lebens immer noch wohlfühle, wie Seebacher, für manche talente junge Sänger beispielgebend in seinen Dankesworten betonte.