Kaum einer kennt Bad Feilnbachs Geschichte besser als das alte Pfarrhaus der Pfarrei Herz Jesu. Wie berichtet wurde das geistliche Zentrum in der Ortsmitte 1924 erbaut und die integrierte Expositurkapelle am 26. Oktober gleichen Jahres vom Hochwürdigsten Herr Generalvikar Prälat Matthias Dunstmair benefiziert (geweiht). Um den Unterhalt kümmerte sich bis zu seiner Auflösung Ende 1964 die „Expositurstiftung“. Danach zeichnet bis zum heutigen Tage die „Katholische Kirchenstiftung“ verantwortlich.

Mit diesen kurzen Rückblick leitete Konrad Schwaiger, Kirchenpfleger der Pfarrei, einen gut angenommenen Baustellentag zum Projekt „Altes Pfarrhaus“ mit Vorabinformation, Besichtigung des Anwesens vor Ort mit anschließender Aussprache ein. Überrascht und gleichermaßen erfreut waren Pfarrer Ernst Kögler über das große Interesse von Mitgliedern des Pfarrgemeinderats und zahlreichen Pfarrbürgern, die sich zunächst im Heimgartensaal einfanden.
Einigen Anwesenden verbinden manche Erinnerungen mit dem einstigen Pfarrhaus. Darin wirkte Expositus Alfons Amrain als Geistlicher und wohnte bis zu seinem Heimgang am 4. September 1961. Ab Mitte 1971 nutzte der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Georg Stadler das Erdgeschoß für ein kleines Fotogeschäft. Es war für viele Bürger, Hochzeitspaare, Urlauber und Gäste eine beliebte Anlaufstelle für exzellente Bilder. Schweren Herzens gab Tochter Brigitte im Frühjahr das einst beliebte Geschäft auf. Das Obergeschoß diente einer Familie, inzwischen ausgezogen, als Wohnung. Inzwischen steht das Anwesen leer. Wie Bad Feilnbachs Geistlicher dazu betonte, gebe es noch keine konkreten Pläne über die Zukunft des Anwesens.

Einigkeit bestehe, das „Alte Pfarrhaus“ zu erhalten und seinen Verkauf auszuschließen, wie der Projektbeauftragte und Mitglied der Kirchenverwaltung, Peter Michalke, bekräftigte. Es soll nach einer Sanierung einer Nutzung zugeführt und wieder ein belebter Platz werden. Das Erdgeschoß soll allgemeinen Zwecken und das Obergeschoß wieder Wohnung dienen. Offen ist der Ausbau des Dachgeschoßes zur wohnlichen Nutzung. Vorerst gebe es dem Projektbeauftragten Peter Michalke zur Folge und Pfarrer Ernst Kögler bekräftigend, derzeit noch keine konkreten Pläne. Die Erzdiözese habe als Verwalter von Immobilien ein Mitspracherecht. Allerdings sei eine Bezuschussung zur Mitfinanzierung der Sanierungskosten von deren Seiten nicht zu erwarten. Für Gedanken zur Finanzierung sowie Vorschläge zur künftigen Nutzung habe die Kirchenverwaltung von Seiten der Bürgerschaft ein offenes Ohr, so Michalke.
Das Anwesen in toller Lage im Bad Feilnbacher Ortszentrum solle mit „grünen“ Eigenschaften eine Zukunft haben und grundsätzlich wirtschaftliche Betrachtungsweisen in Fokus zu stellen, wie ein Bürger im Rahmen der Ortsbegehung mit Diskussion forderte. Dabei müsse auch die Politik mitziehen. Bisher gewonnene Erkenntnisse, etwa von Statikern, Maurer- und Zimmermeistern und anderen Baufachleuten seien mitzubeachten.
